Der Film „Fed Up – Du bist, was du isst“ erzählt den Kampf dreier Teenager mit ihrem Übergewicht. Ein aussichtsloser Kampf, trotz weniger Essen und mehr Bewegung.
Auf Deutsch bedeutet Fed up: „Schnauze voll“ – „es satt haben“. Die Filmemacherin Katie Couric hat es satt, das übergewichtige Menschen als faul und willensschwach angesehen und ihre Fettleibigkeit als ihr persönliches Versagen interpretiert wird.
Ihr Dokumentarfilm beweist anhand von Recherchen und zahlreicher Aussagen von Wissenschaftlern, Politikern und Lobbyvertretern, dass unser erhöhter Zuckerverbrauch:
von Lebensmittelindustrie und Regierungen gewollt und zu verantworten ist
bei immer mehr Kindern zu Adipositas und Altersdiabetes führt
dass diese beginnende Epidemie nicht mit Sport oder Willenskraft aufzuhalten ist.
Übergewicht: Warum fettfreie Light-Produkte und Sport nicht helfen
Die 12-jährige Maggie wiegt 96 Kilo. Viermal die Woche geht sie zum Schwimmen, am Wochenende unternimmt sie lange Spaziergänge.
Ihre Mutter achtet auf fettfreie Ernährung. Maggies Gewicht steigt.
Die Mutter des 13-jährigen Wesley kauft von den Sachen die er mag, die Light-Version. Wesley wiegt 82 kg, nimmt eher zu als ab und zeigt Anzeichen des metabolischen Syndroms. Er hat Angst vor einem Herzinfarkt.
Light-Produkte kamen in den 80er Jahren auf. Der Geschmacksträger Fett wurde dabei durch Zucker ersetzt. „Jetzt mit halb soviel Fett“ bedeutet meist auch „Jetzt mit doppelt soviel Zucker“. Sie gelten bis heute als gesund.
Etwa 80 % der Lebensmittel im Supermarkt enthalten Zucker.
Von 1977 bis 2000 verdoppelte sich unser Zuckerkonsum.
Das Märchen von der ausgeglichenen Kalorienbalance
Sind Kalorienzufuhr und Kalorienverbrauch ausgeglichen nimmt man nicht zu, so die gängige Meinung. Wer abnehmen will muss folglich mehr Kalorien verbrauchen als zugeführt werden.
Fed up zeigt wie unhaltbar diese These ist. Denn Kalorie ist nicht gleich Kalorie. Die 160 Kalorien aus 22 Mandeln haben ganz andere Folgen als jene aus einer Dose Limo:
Die 160 Kalorien aus den Mandeln :
lassen das Insulin nur langsam ansteigen
lassen die Leber friedlich vor sich hin arbeiten
machen lange satt
Die 160 Kalorien aus der Limo:
lassen das Insulin schnell ansteigen
zwingen die Leber zur Fetteinlagerung
machen hungrig, statt satt.
Der hohe Insulinwert nach der Limo führt dazu, dass das Gehirn Hungersignale statt Sättigungssignale sendet. Bei Hunger fühlt man sich schlapp, müde und lustlos. Diese Verhalten das man Dicken gerne zuschreibt ist demnach die Folge von Zucker.
Übergewicht: Warum Willensstärke das Problem nicht löst
„Wenn man Diät macht und sich gesünder ernähren will, sagt das Gehirn immer iss, iss …Das will ich nicht.“, sagt einer der Protagonisten in Fed up. Ein anderer widerlegt das Vorurteil der willensschwachen Dicken kurz und knapp: „Wenn man es sieht, will man es“.
Überall wird das Gehirn auf Essen angesprochen. Überall gibt es Junk-Food und Süßigkeiten, zu jeder Zeit.
Früher verkauften Tankstellen Benzin, heute sind sie Supermärkte. Süßigkeiten gibt es fast an jeder Kasse im Einzelhandel, egal ob Baumarkt oder Schreibwarenladen.
Besonders perfide ist die emotionale Ansprache von Kindern. Unzählige Produkte, sogenannte Kinderlebensmittel, sind mit Spielzeug und Zeichentrickfiguren verknüpft, zahlreiche Webseiten der Zuckerlobby wenden sich gezielt an Kinder.
Dank der massiven medialen Attacke erkennen schon 2-jährige Marken. Eine in Fed up vorgestellte Studie belegt, dass Kinder mehr essen, wenn sie Sendungen mit Werbung für Junkfood sehen.
Kinder entwickeln so Gewohnheiten, die sie beibehalten, die ihre Gesundheit gefährden.
In Deutschland essen Kinder im Durchschnitt rund 60 bis 70 Gramm Zucker täglich.
Die deutsche Nahrungsmittelbranche gab 2011 rund 696 Millionen Euro für Süßwarenwerbung aus, dazu kamen 26,5 Millionen für Eiscreme und 41 Millionen für Brotaufstrich, aber gerade mal 7,3 Millionen für Obst und Gemüse.
Kinder sehen heute pro Jahr zwischen 5.000 und 10.000 Lebensmittel-Spots, die meisten davon bewerben Junkfood und Fast Food.
Fed up: Die Verflechtungen von Zuckerindustrie und Regierungen
2002 erkannte die Weltgesundheitsorganisation WHO Zucker als einen der Hauptverursacher, wenn nicht sogar den Verursacher, von Stoffwechselerkrankungen. Deshalb wollten sie in einem Bericht veröffentlichen, dass maximal 10 % der täglichen Kalorien aus Zucker bestehen soll.
Wie die Zuckerbarone die Veröffentlichung durch Erpressung verhinderten, kannst du im Film sehen. Ebenso wie es der Zuckerlobby gelang, den guten Vorsatz nach mehr Gemüse in der Schulspeisung zu untergraben. Sie schafften es, dass Pizza und Fritten in die Liste der Gemüse aufgenommen wurde.
Michelle Obama startete ihre Kampagne „Let’s Move!“ mit der Erkenntnis:“Wir haben unsere Kinder zu einer Vorliebe für hochkalorische,nährwertarme Kost erzogen. Dann können wir sie, wenn wir hartnäckig genug sind, auch für qualitativ hochstehendes, gesünderes Essen gewinnen“.
Sie empfahl den Unternehmen, ihre minderwertigen und gefährlichen, weil allzu zucker-, fett- und salzhaltigen Produkte zu verbessern und solange freiwillig nicht mehr bei Kindern und Jugendlichen dafür zu werben.
Wieso die Firstlady bald nur noch von mehr Bewegung sprach, kannst du in Fed up nachvollziehen.
Fed up: Diabetes betrifft mich nicht, ich bin schlank trotz Zucker
Genau sowenig wie dick und willensschwach zusammengehören, bedeutet schlank nicht gleich gesund.
Das nicht vorhandene Hüftgold sagt nichts über das innere Bauchfett aus. Zucker, den die Leber nicht abbauen kann, wird als Leberfett gespeichert. Die Folgen sind Insulinresistenzen, metabolische Syndrom und Diabetes. Junkfood macht nicht unbedingt dick, aber immer krank. Betroffen und Leidtragende dieser verzuckerten Nahrung sind nicht nur Übergewichtige, sondern wir alle.
Fed up ist kein langweiliger Dokumentarfilm, der uns belehren will.
Er ist ein Weckruf, endlich selbst zu handeln und uns gegen den fremdbestimmten Zuckerkonsum zu wehren. Zum Beispiel: auf industriell verarbeitete Nahrung zu verzichten und selber zu kochen, den Marktleiter des Supermarktes anweisen die Quengelware zu entfernen, die Schulleitung auffordern keine zuckerhaltigen Lebensmittel zu verkaufen.
Wer gesund leben will, muss sich gegen die Lebensmittelindustrie wehren. Noch kennt niemand die Auswirkungen, wenn Kinder mit Diabetes 2 50-60 Jahre leben müssen. Angenehm werden Sie nicht sein.
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Der Film „Fed Up – Du bist, was du isst“ erzählt den Kampf dreier Teenager mit ihrem Übergewicht. Ein aussichtsloser Kampf, trotz weniger Essen und mehr Bewegung.
Auf Deutsch bedeutet Fed up: „Schnauze voll“ – „es satt haben“. Die Filmemacherin Katie Couric hat es satt, das übergewichtige Menschen als faul und willensschwach angesehen und ihre Fettleibigkeit als ihr persönliches Versagen interpretiert wird.
Ihr Dokumentarfilm beweist anhand von Recherchen und zahlreicher Aussagen von Wissenschaftlern, Politikern und Lobbyvertretern, dass unser erhöhter Zuckerverbrauch:
von Lebensmittelindustrie und Regierungen gewollt und zu verantworten ist
bei immer mehr Kindern zu Adipositas und Altersdiabetes führt
dass diese beginnende Epidemie nicht mit Sport oder Willenskraft aufzuhalten ist.
Inhalt
Übergewicht: Warum fettfreie Light-Produkte und Sport nicht helfen
Die 12-jährige Maggie wiegt 96 Kilo. Viermal die Woche geht sie zum Schwimmen, am Wochenende unternimmt sie lange Spaziergänge.
Ihre Mutter achtet auf fettfreie Ernährung. Maggies Gewicht steigt.
Die Mutter des 13-jährigen Wesley kauft von den Sachen die er mag, die Light-Version. Wesley wiegt 82 kg, nimmt eher zu als ab und zeigt Anzeichen des metabolischen Syndroms. Er hat Angst vor einem Herzinfarkt.
Light-Produkte kamen in den 80er Jahren auf. Der Geschmacksträger Fett wurde dabei durch Zucker ersetzt. „Jetzt mit halb soviel Fett“ bedeutet meist auch „Jetzt mit doppelt soviel Zucker“. Sie gelten bis heute als gesund.
Das Märchen von der ausgeglichenen Kalorienbalance
Sind Kalorienzufuhr und Kalorienverbrauch ausgeglichen nimmt man nicht zu, so die gängige Meinung. Wer abnehmen will muss folglich mehr Kalorien verbrauchen als zugeführt werden.
Fed up zeigt wie unhaltbar diese These ist. Denn Kalorie ist nicht gleich Kalorie. Die 160 Kalorien aus 22 Mandeln haben ganz andere Folgen als jene aus einer Dose Limo:
Die 160 Kalorien aus den Mandeln :
Die 160 Kalorien aus der Limo:
Der hohe Insulinwert nach der Limo führt dazu, dass das Gehirn Hungersignale statt Sättigungssignale sendet. Bei Hunger fühlt man sich schlapp, müde und lustlos. Diese Verhalten das man Dicken gerne zuschreibt ist demnach die Folge von Zucker.
Übergewicht: Warum Willensstärke das Problem nicht löst
„Wenn man Diät macht und sich gesünder ernähren will, sagt das Gehirn immer iss, iss …Das will ich nicht.“, sagt einer der Protagonisten in Fed up. Ein anderer widerlegt das Vorurteil der willensschwachen Dicken kurz und knapp: „Wenn man es sieht, will man es“.
Überall wird das Gehirn auf Essen angesprochen. Überall gibt es Junk-Food und Süßigkeiten, zu jeder Zeit.
Früher verkauften Tankstellen Benzin, heute sind sie Supermärkte. Süßigkeiten gibt es fast an jeder Kasse im Einzelhandel, egal ob Baumarkt oder Schreibwarenladen.
Besonders perfide ist die emotionale Ansprache von Kindern. Unzählige Produkte, sogenannte Kinderlebensmittel, sind mit Spielzeug und Zeichentrickfiguren verknüpft, zahlreiche Webseiten der Zuckerlobby wenden sich gezielt an Kinder.
Dank der massiven medialen Attacke erkennen schon 2-jährige Marken. Eine in Fed up vorgestellte Studie belegt, dass Kinder mehr essen, wenn sie Sendungen mit Werbung für Junkfood sehen.
Kinder entwickeln so Gewohnheiten, die sie beibehalten, die ihre Gesundheit gefährden.
Fed up: Die Verflechtungen von Zuckerindustrie und Regierungen
2002 erkannte die Weltgesundheitsorganisation WHO Zucker als einen der Hauptverursacher, wenn nicht sogar den Verursacher, von Stoffwechselerkrankungen. Deshalb wollten sie in einem Bericht veröffentlichen, dass maximal 10 % der täglichen Kalorien aus Zucker bestehen soll.
Wie die Zuckerbarone die Veröffentlichung durch Erpressung verhinderten, kannst du im Film sehen. Ebenso wie es der Zuckerlobby gelang, den guten Vorsatz nach mehr Gemüse in der Schulspeisung zu untergraben. Sie schafften es, dass Pizza und Fritten in die Liste der Gemüse aufgenommen wurde.
Michelle Obama startete ihre Kampagne „Let’s Move!“ mit der Erkenntnis:“Wir haben unsere Kinder zu einer Vorliebe für hochkalorische,nährwertarme Kost erzogen. Dann können wir sie, wenn wir hartnäckig genug sind, auch für qualitativ hochstehendes, gesünderes Essen gewinnen“.
Sie empfahl den Unternehmen, ihre minderwertigen und gefährlichen, weil allzu zucker-, fett- und salzhaltigen Produkte zu verbessern und solange freiwillig nicht mehr bei Kindern und Jugendlichen dafür zu werben.
Wieso die Firstlady bald nur noch von mehr Bewegung sprach, kannst du in Fed up nachvollziehen.
Fed up: Diabetes betrifft mich nicht, ich bin schlank trotz Zucker
Genau sowenig wie dick und willensschwach zusammengehören, bedeutet schlank nicht gleich gesund.
Das nicht vorhandene Hüftgold sagt nichts über das innere Bauchfett aus. Zucker, den die Leber nicht abbauen kann, wird als Leberfett gespeichert. Die Folgen sind Insulinresistenzen, metabolische Syndrom und Diabetes.
Junkfood macht nicht unbedingt dick, aber immer krank. Betroffen und Leidtragende dieser verzuckerten Nahrung sind nicht nur Übergewichtige, sondern wir alle.
Fed up- Du bist, was du isst – Fazit:
Fed up ist kein langweiliger Dokumentarfilm, der uns belehren will.
Er ist ein Weckruf, endlich selbst zu handeln und uns gegen den fremdbestimmten Zuckerkonsum zu wehren. Zum Beispiel: auf industriell verarbeitete Nahrung zu verzichten und selber zu kochen, den Marktleiter des Supermarktes anweisen die Quengelware zu entfernen, die Schulleitung auffordern keine zuckerhaltigen Lebensmittel zu verkaufen.
Wer gesund leben will, muss sich gegen die Lebensmittelindustrie wehren. Noch kennt niemand die Auswirkungen, wenn Kinder mit Diabetes 2 50-60 Jahre leben müssen. Angenehm werden Sie nicht sein.
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